Dieser Beitrag ist das Vorwort zur Artikelserie Als Jurist in den Traumjob.
Als Jurist irgendeinen einen Job zu finden, ist zur Zeit so leicht wie lange nicht mehr.
Das Problem ist nur: Du willst natürlich nicht irgendeinen Job. Du willst Deinen Traumjob, die Stelle die wirklich perfekt zu Dir passt, mit netten Kollegen und Vorgesetzten. Eine Arbeit, zu der Du jeden Morgen gerne gehst und die Dich in Deiner Karriere voranbringt.
Aber woher weißt Du, welcher Job für Dich und Deine Karriere der richtige ist? Und wenn Du einen wirklich guten Job identifiziert hast? Wie sicherst Du ihn Dir? Wie Du Dir vorstellen kannst, ist die Zahl der Bewerber hier besonders hoch – falls es überhaupt ein „öffentliches“ Bewerbungsverfahren gibt.
In dieser Artikelserie lernst Du, wie Du einen für Dich perfekten Job findest und auch bekommst. Dazu habe ich zusätzlich die Unterstützung des herausragenden Bewerbungstrainers Sven Emmrich an Bord geholt.
Sven hat über 800 Bewerber persönlich in den Job gecoacht und Dutzende fast perfekte 5-Sterne-Bewertungen bei Proven Expert. Er analysiert genau, was funktioniert und was nicht, steht in Dauerkontakt zu etlichen Personalern und liest in seiner Freizeit Bücher über Neurobiologie.
Die FAZ hat ihn als Bewerbungsexperten interviewt, er ist Redner auf Karrieremessen deutschlandweit und Google rankt ihn als Nummer 1 für den Suchbegriff „Bewerbungscoach“.
Um Sven trotzdem noch auf Herz und Nieren zu testen, habe ich als erstes seinen kkostenpflichtigen Bewerbungskurs (affiliate link) angeschaut. Nachdem ich dessen Videos in wenigen Nächten regelrecht durchgesuchtet hatte, war mir klar: Sven ist genau der Richtige für diesen kostenlosen E-Mail Kurs.
Ich übergebe an Sven. Sven, wie schwierig ist es heute für Juristen, ihren Traumjob zu finden?
Sven Emmrich:
Hi Lucas. Es ist genau wie Du sagst. Einen schlechten Job zu finden ist für die meisten Juristen zur Zeit nicht so schwierig. Einen richtig guten Job zu finden, ähnelt der Nadel im Heuhaufen.
Aber die meisten Menschen investieren viel zu wenig Zeit in die Auswahl ihrer Zielunternehmen und in ihre Bewerbung.
Dann passiert folgendes: Bewerber schicken ähnliche Bewerbungen mit Musteranschreiben und einem Musterlebenslauf an viele verschiedene Stellen – das Gießkannenprinzip. Je mehr, desto besser scheint es.
Doch nach einer Weile verlieren sie den Überblick. Eines abends ruft ein Personaler an und fragt Dich aus heiterem Himmel: “Wieso sind Sie motiviert, genau bei unserem Unternehmen zu arbeiten?” und Du denkst nur: “Welche der 17 Firmen ist das bloß?”
Lucas:
Was zeichnet erfolgreiche Bewerber denn aus?
Sven:
Zuerst einmal ist es folgende Erkenntnis: Die Bewerbungsphase gehört zur entscheidendsten Zeit Deines Lebens.
Du hast die letzten Jahre so viel an Deiner Ausbildung gearbeitet nur um endlich an diesem Punkt anzukommen. Wenn Du beim Bewerben ausgezeichnete Arbeit leistet, beeinflusst das den Rest Deiner Karriere positiv.
Es ist eine fantastische Chance einen riesigen Karriereschritt zu machen. Sozusagen befördert zu werden, bevor Du überhaupt anfängst, richtig zu arbeiten. Wer nach dem Referendariat oder Jurastudium jedoch in einer niedrigen Position anfängt, muss sich von da aus mühevoll hocharbeiten.
Ähnliche Probleme bekommen später Kandidaten, die vielleicht in einer renommierten, aber dennoch in der falschen Kanzlei starten und dort z.B. nicht eigenverantwortlich genug arbeiten dürfen oder nicht richtig unterstützt werden.
Solche Fehler später wiedergutzumachen, ist mühsam und führt zum Karriereknick. Erfolgreiche Bewerber verstehen das und sie gehen ihre Bewerbungsphase genauso systematisch an wie ihr Examen. Das Schöne ist: Diese Arbeit zahlt sich wirklich aus!
Wichtig ist dabei, dass Klasse statt Masse zählt. Es geht hier um Deine Zukunft in die du schon so viel investiert hast. Also suche Dir kritisch nur die Kanzleien oder Unternehmen raus, bei denen du WIRKLICH arbeiten willst.
Was mir Bewerber ebenfalls oft erzählen, ist diese Situation: Sie gehen zu Vorstellungsgesprächen und merken: “Hey, ich will gar nicht für diese Firma arbeiten und das hätte ich mit etwas Recherche auch vorher herausfinden können.”
Wenn es aber passt, dann gib wirklich alles bei der Bewerbung. Hänge Dich richtig rein. Warum? Derjenige, der den Job kriegt, ist derjenige, der auffällt und überzeugt. Es ist eine binäre Entscheidung. Entweder Du bekommst den Job oder eine Absage. Dazwischen gibt es nichts.
Dir bringt es nichts, “fast” den Job zu kriegen. Und Du brauchst nur einmal eine Zusage zum passenden Job – dann hast Du es geschafft. Doch um diese Zusage zu kriegen musst Du Dich oft von dutzenden oder gar hunderten Bewerbern abheben. Und das funktioniert nicht, indem Du das machst, was alle anderen auch machen.
Zurück zu Lucas:
Dazu möchte ich noch kurz auf die Examensnote eingehen. Unter Juristen herrscht oft die Ansicht vor, dass mit der Examensnote alles steht und fällt.
Wer super Examina hat, muss sich um das Thema Jobsuche nicht mehr kümmern. Alle anderen müssen sich auch nicht kümmern, weil sie sowieso keine Chance auf einen guten Job haben.
Das ist Quatsch. Natürlich sind die Noten bei uns Juristen besonders wichtig und bei einigen Jobs sind bestimmte Noten auch ein Ausschlusskriterium – allerdings seltener als man denkt.
Umgekehrt hat man mit Doppelprädikat seine Karriere noch lange nicht in der Tasche. Was ist, wenn man bei der falschen Kanzlei anfängt und nach fünf Jahren ausgebrannt, nach einer zu flachen Lernkurve und ohne eigenen Mandantenstamm den Laufpass bekommt?
Oder in einer Unternehmensrechtsabteilung immer wieder die gleichen Aufgaben erledigt und keine Aufstiegsmöglichkeiten hat?
Solche Fallen gilt es zu vermeiden. Und dann stellt man fest, dass ganz bestimmte Jobs bei bestimmten Chefs und vielleicht sogar noch an einem bestimmten Standort auch mit zwei Prädikatsexamina nicht so leicht zu haben sind.
Egal wie gut oder schlecht Deine Examensnoten sind: Die Beiträge dieser Serie werden Dir helfen, Deinen Traumjob zu finden. Hier geht’s weiter zum ersten Beitrag.